Rhythmic Trajectories - Visualisierung filmischer Rhythmen in Filmsequenzen
DOI:
https://doi.org/10.17892/app.2018.0007.146Schlagworte:
John Cassavetes, Szilvia Ruszev, Supriyo Sen, Montage, Rhythmus, Bewegung, Geste, Visualisierung, künstlerische Forschung.Abstract
Rhythmic Trajectories ist eine Serie von kurzen Etüden, welche die rhythmischen Elemente bestimmter Filmsequenzen visuell und akustisch akzentuieren. Als Cutterin und Forscherin interessiere ich mich dafür, filmische Rhythmen aufzuzeigen und visuell darzustellen. Ich folge hier der Idee von Karen Pearlman, dass "die Funktionen des Rhythmus darin bestehen, Zyklen der Spannung und der Entspannung zu erzeugen und die körperlichen, emotionalen und kognitiven Schwankungen des Zuschauers mit den Rhythmen des Films zu synchronisieren." (Pearlman 2009: 61) Rhythmic Trajectories stellen ein sinnliches, kinästhetisches Wissen über einen Film dar. In meiner Arbeit erarbeite ich eine Visualisierung dieser Trajektorien, indem ich der gegebenen Filmsequenz eine Schicht des visuellen „close reading“ hinzufüge, während die ursprüngliche Sequenz erhalten bleibt. Mein Forschungsprojekt befindet sich an der Schnittstelle von Informationsvisualisierung, Digital Humanities und künstlerischer Praxis und folgt einem mixed method Ansatz.
Der Artikel besteht aus zwei Visualisierungen und einem schriftlichen Teil, der die Forschungsfragen darstellen, die Forschung in die verschiedenen Bereiche einordnen und Einblick in den kreativen Prozess der Entwicklung der ersten beiden Visualisierungen geben soll. In der ersten Etüde wird eine Sequenz aus der Kurzdokumentation Wagah (Supriyo Sen, 2009, Deutschland / Indien) verwendet, die von der Autorin geschnitten wurde und die die bizarre Choreographie der Flaggensenkungszeremonie an der indisch-pakistanischen Grenze zeigt. In diesem Video-Essay wird untersucht, wie Rhythmus aus verschiedenen Elementen wie Klang und Bewegung, Farbe, grafischen Strukturen, Schnitten usw. aufgebaut werden kann. Die rhythmische Struktur wurde dekonstruiert und formalisiert, um eine abstrakte Notation zu erreichen und eine Bewegung darzustellen. Die zweite Etüde konzentriert sich auf den Rhythmus der Gesten in einer Szene aus dem Film A Woman under the Influence/Eine Frau unter Einfluß (John Cassavetes, 1974, USA), geschnitten von David Armstrong, in der die Hauptfigur (gespielt von Gena Rowlands) während eines Streits mit ihrem Mann (gespielt von Peter Falk) wild gestikuliert. Dies ist eine „Nahaufnahme“ der Gesten, die das Gespräch definieren und führen. Mit einer ähnlichen Visualisierungsmethode werden Gesten in bunte mäandernde Linien umgesetzt.
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