2+2=5. Poetik der Dyskalkulie, oder Wort und Zahl im toten Winkel der Digital Humanities
DOI:
https://doi.org/10.17892/app.2020.00010.237Schlagworte:
Digital Humanities, Dissidenz, Rechenfehler, Arithmetik, Logometrie, Antinomie, Literatur und Mathematik.Abstract
Wort und Zahl stehen historisch wie systematisch in vielfältigen engen Beziehungen. Dabei vertritt die Zahl häufig den Part des stabilen, rationalen und buchstäblich berechenbaren Superzeichens, während das Wort von den Assoziationen des Unbeständigen und Unbestimmbaren begleitet ist. Noch das Zahlenvertrauen der Digital Humanities stützt seine Konvertierungen von Texten in Tabellen auf die Überzeugung, dass sich zahlenbasiert verlässlichere und fundiertere Aussagen über Literatur machen lassen. Dabei wird übersehen, dass die Literatur selbst eine umfangreiche Geschichte des Falschrechnens geschrieben hat. Sie setzt dem grassierenden Zahlenzwang eine Alternative der Zahlendissidenz entgegen. Am Leitfaden der ungleichen Gleichung 2+2=5 rekonstruiert der Beitrag diese Poetik des Rechenfehlers.
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