Theoretisieren (nicht-)fiktionale Film: Einige Gedanken zur aktuellen deutschsprachigen Filmtheorie
DOI:
https://doi.org/10.17892/app.2019.0008.161Schlagworte:
Kendall L. Walton, Gertrud Koch, Vinzenz Hediger, Christian Metz, André Bazin, Fiktionstheorie, Fiktionen als Glaubenmachen, Spielfilm, DokumentarfilmAbstract
Obwohl der Spielfilm wohl den bevorzugten Gegenstand der Filmtheorie darstellt, ist die Theorie des Begriffs ‚Fiktion‘ in den Arbeiten der Filmtheoretiker generell und in deutschsprachigen Veröffentlichungen im Besonderen schwach vertreten. Die vielleicht wichtigste Ausnahme zu diesem Trend stellt die von Gertrud Koch und Christiane Voss herausgegebene Anthologie (2009) zur Fiktion an der Schnittstelle von Philosophie, Film und Medienwissenschaft dar. Die vorliegende Untersuchung beschäftigt sich mit zwei der wichtigsten filmwissenschaftlichen Beiträge der Anthologie – Kochs und Hedigers – und deren Versuche, sowohl Fiktion anhand von medialen Eigenschaften zu definieren als auch jeden Film als zugleich fiktional und nichtfiktional zu bestimmen. Für den ersten Fall demonstriere ich, dass Medien in Bezug auf Fiktion – Nichtfiktion ambig sind. Für den zweiten Fall argumentiere ich, dass es möglich ist, Fiktion von Nichtfiktion zumindest zu einem gegebenen Zeitpunkt zu unterscheiden, obwohl Fiktion eine temporär instabile Kategorie darstellt. Ich schließe mit einer Aufforderung, Kendall L. Waltons (1990) intermediale Theorie der Fiktion für den Film zu applizieren, indem ich eine Reihe ihrer Vorteile gegenüber konkurrierenden Modelle aufliste und ihre Eignung zur Untersuchung von diachronen Veränderungen bezüglich der Fiktionalitätszuschreibungen eines Films betone.Downloads
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