Ausharren statt Heilen: Rammbock und Pandemie-Erfahrung
DOI:
https://doi.org/10.17892/app.2021.00012.251Schlagworte:
Zombie, Film, Ansteckung, Gemeinschaft, Inklusion, Ausgrenzung, Pandemie.Abstract
Dieser Aufsatz setzt sich durch eine eingehende Analyse des deutschen Zombie-Films Rammbock (Marvin Kren, 2010, Deutschland) mit dem Konzept einer Pandemie im Kleinen auseinander. Im Unterschied zu Blockbuster-Zombie Filmen, die üblicherweise auf Ausmaß und Ausweitung der Ansteckung ausgerichtet sind, beschäftigt sich Rammbock mit dem Individuum in seinem Milieu, in diesem Fall weit entfernt von den städtischen Zentren, in denen man auf Hilfe von Spezialisten zurückgreifen kann. Wichtig an dem Film ist, dass das Virus harmlos bleibt, bis es durch Angst oder Wutanfälle freigesetzt wird. Im Film geht es deshalb darum, wie man die Virenaktivierung vermeidet. Dies schafft interessante Bezüge zur jetzigen Pandemie, in der persönliche Verantwortung eine Rolle bei der Begrenzung und Ausweitung der Krankheit spielt. Rammbock beschäftigt sich auch mit den Effekten der pandemie-bedingten Isolierung, wobei auch hier Vergleiche mit der heutigen Situation anbieten, in der sich Individuen von anderen abschotten müssen und, weil vom menschlichen Kontakt und von Hilfe abgeschnitten, psychische Probleme verschiedenen Ausmaßes entwickeln. Dass Rammbocks Version einer Pandemie nicht auf Heilmöglichkeiten fokussiert, ist auch für die jetzige Situation relevant, in der die Parole „Ausharren statt Heilen“ wichtig zu sein scheint.
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