Rituelle Aspekte des jugoslawischen Jugendtags
DOI:
https://doi.org/10.17892/app.2020.00011.243Schlagworte:
Slet, Zusammenkunft, Staffellauf, soziale Choreografie, Jugendtag, Olympische Spiele.Abstract
Der Artikel untersucht die rituellen Aspekte der Feier des Jugendtages, nämlich der sogenannten Slets (Zusammenkünfte), in Jugoslawien von 1945 bis 1988. Die Slets werden zunächst nach dem Modell von Erika Fischer-Lichte analysiert, das die rituellen Aspekte der Olympischen Spiele definiert, dabei werden die Besonderheiten und Unterschiede dieser beiden Ereignisse berücksichtigt. Aufbauend auf früheren historischen Interpretationen des Slet-Phänomens (Jakovljević; Jakovina) untersucht die Autorin, wie Staatsideologie diese Veranstaltungen beeinflusste und wie dabei private und kollektive Körper gezielt geschaffen wurden, und vergleicht den Slet mit ähnlichen Sportereignissen in anderen politischen Regimen. Der Glauben an den Slet ist, folgend Susan Brownells These, als der wichtigste bestimmender Faktoren bei der Konstruktion der Slet-Rituale charakterisiert. In dieser Hinsicht und unter Bezugnahme auf die Analyse der Rituale von Arnold van Gennep und Victor Turner wird der Slet als ein überwiegend liminales Phänomen definiert, was seine politische Natur weiter problematisiert, insbesondere in Bezug auf die dominierende kollektivistische Ideologie im jugoslawischen Staat.
Downloads
Veröffentlicht
Zitationsvorschlag
Ausgabe
Rubrik
Lizenz
Copyright (c) 2020 Apparatus. Film, Medien und digitale Kulturen in Mittel- und Osteuropa
Dieses Werk steht unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 4.0 International.
Die Beiträge in Apparatus sind unter https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/ publiziert. Diese Lizenz kann nicht auf die zitierten Medien angewendet werden, diese unterliegen den Bedingungen der individuellen Nutzungsrechte.
Die Autor/innen besitzen uneingeschränktes Urheberrecht und verfügen ohne Vorbehalt über ihre Veröffentlichungsrechte.