Sowjetische Estrada und VIA in italienischen Stiefeln (1960er-1970er)
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https://doi.org/10.17892/app.2021.00013.272Schlagworte:
VIA, Estrada, Rezeption, italienische und sowjetische populäre Musik, Adaption, MusikzeitschriftenAbstract
In der Sowjetunion galt Italien als das Land der Musik schlechthin. Dort studierten sowjetische Estrada-SängerInnen Musik oder nahmen an Musikfestivals teil (Festival di Napoli, Sanremo); überdies trugen die guten politischen Beziehungen zwischen der KPdSU und der Kommunistischen Partei Italiens und die Beliebtheit des Italienischen Neorealismus der Entstehung einer Italomanie bei, die sich noch heute beobachten lässt. In den 1960er Jahren wurden die italienische populäre Musik und die neapolitanische canzone in der UdSSR intensiv rezipiert. Ende der 1960er bzw. Anfang der 1970er Jahre spielte diese Rezeption sogar eine entscheidende Rolle in der Entstehung der sowjetischen VIAs. Mithilfe der Analyse von Songs, Albumcovern und Flexis aus populären Zeitschriften untersucht der Beitrag die Modi der Rezeption italienischer populärer Musik in der UdSSR an drei Beispielen: Anna Germans Verbreitung neapolitanischer Musik in der sowjetischen Estrada-Szene; Robertino Loretis sowjetischer Kanonisierung als ‚der Sänger der Sterne‛; Gianni Morandis und Marino Marinis Einfluss auf die Musik und die Ästhetik der zwei ersten sowjetischen VIAs: Poiushchie gitary und Orera.
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